Was hab ich mich die vergangenen Male im Stadion wieder geärgert! Da ist zum einen die Abstiegsangst, die von Spiel zu Spiel sich tiefer in mein Herz einbrennt.
Und dann sind da viele Fans um mich herum, die sich mal gründlich hinterfragen sollten, was sie denn eigentlich wollen. Da herrscht so viel Bigotterie, dass einem schon schlecht wird.
Das fängt an bei Heimspielen und der Begrüßung der gegnerischen Fans. Wir machen uns lustig über Hoppelheim und schimpfen über Plastikvereine, wenn sie nur 150 Leute an einem Sonnabend nach Hamburg mitbringen. Wenn aber andere Vereine den Gästeblock und umliegende Teile voll machen, werden sie zur Begrüßung ausgepfiffen – beispielsweise Freiburg, die für einen Mittwoch Abend und die Entfernung viele Fans dabei hatten.
Aber Mobbing können wir ja insgesamt sehr gut. Da werden eigene Spieler verhöhnt, ausgepfiffen und bepöbelt. Und zwar Spieler, denen vielleicht nicht immer alles gelingt und die dabei nicht elegant aussehen, aber denen man den Willen und den Kampfgeist nicht absprechen kann. Und von denen wird dann verlangt, dass sie sich gefälligst für die Fans den Arsch aufreißen sollen. Merkt ihr noch was?
Da wundern sich einige Leute, dass das Polizeiaufgebot bei unseren Auswärtspielen immer größer und aggressiver wird und dann wird in schöner Regelmäßigkeit der Gästeblock in Rauchschwaden gehüllt. Das ist keine Pyro-Diskussion, aber das Verbrennen eines Pullis des Gegners unter lautem Gejohle von Halbstarken (und Kopfschütteln älterer Ultras) ist einfach nur kindisch.
Da sind wir auch schon beim nächsten Punkt: Wir pochen immer wieder auf Tradition (siehe auch Hoppelheim-Beispiel oben), die erhalten werden muss, aber andere Traditionsvereine werden nur provoziert, es wird nicht der Schulterschluss gesucht – dafür müsste man sich ja erwachsen verhalten.
Dann sind da noch die Fans, die alles schlecht reden, weil wir der große HSV sind. Mal davon abgesehen, dass das eine Logik ist, die ich nicht verstehe, bleibt die Frage, was uns denn groß macht. Guckt euch mal die 50 Jahre Bundesliga an – abgesehen von einer kurzen Phase, unserer goldenen Generation, waren wir mehr Mittelmaß als sonstwas. Da zeigt das Anspruchsdenken einiger das größte Maß an Verklärung und unrealistischer Einschätzung.
Können wir nicht einfach nur mal die Mannschaft anfeuern, damit wir am Ende ruhigen Gewissens sagen können, dass wir alles, was in unserer Macht steht, für den Klassenerhalt getan haben? Danke!
NUR DER HSV!
P.S.: Einigen Fans, die ich in letzter Zeit erlebt habe, täte so etwas echt mal gut!
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