Ich wette eine Tafel Schokolade, dass Kießling (wie immer) gegen #Adler trifft. #tweet1

— Tanja (@fschmidt77) April 2, 2015

Das twitterte ich am Donnerstag Abend, zwei Gegenwetten nahm ich an. Läuft. Bei. Mir.

Zwei Tafeln Schokolade sind ein hoher Preis für das, was ich an diesem Sonnabend verlor: Die Hoffnung, den Glauben an die Unabsteigbarkeit des HSV. Selbst in der beschissenen vergangenen Saison gab es diese Hoffnungsschimmer-Spiele gegen vermeintlich übermächtige Gegner wie Dortmund oder eben Bayer Leverkusen, doch dieses Jahr hilft nicht mal mehr der dritte Trainer einer Saison, um die Mannschaft zur Gegenwehr zu bringen.

Ich möchte pöbeln: gegen die Mannschaft, gegen den Trainer, gegen den Vorstand, gegen HSV-Plus, gegen die alte Führung, gegen die Fans, gegen alles und jeden. Allein: Es bringt ja nix. Ich bin ratlos, hilflos, hoffnungslos.

Ich werde die Aufstellung gegen Schalke 04 am 23.05.2015 ebenso auswendig lernen, wie ich es mit der Pokalsieger-Mannschaft 1987 tat. So wird sich dann der Kreis schließen: Mein erstes HSV-Spiel und das letzte Spiel als Dino. Und wenn mich dann in einigen Jahren jemand fragt „Was hat euch bloß so ruiniert?“, dann werde ich die Namen nennen, die Namen der Spieler, die „meinen“ Verein in den Abgrund getrieben haben. (Machen wir uns nichts vor: Ein Abstieg in dieser finanziellen Situation überlebt der HSV, wie wir ihn kennen, nicht.)

Wisst ihr, was das wirklich Schlimme ist? Ich werde trotz allem auch die restlichen vier Heimspiele ins Stadion gehen (sogar fünf, wenn es uns wider Erwarten schon wieder in die Relegation treibt), ich werde bangen und ich werde weiterhin alles in meiner Macht stehende tun, um den Ruin abzuwenden. Und – jetzt wird es richtig pervers – ich werde auch in der 2. Liga (oder wohin es uns auch immer verschlägt) meine Dauerkarte behalten und weiterhin in den Volkspark gehen. Weil ich nicht anders kann. Weil es die Raute ist.

NUR DER HSV!