Der Sven und ich haben da für den HSVTalk etwas ausgeheckt und uns selbst damit eine so große Freude gemacht, dass ich hier auch noch mal auf dem Weg der Erinnerung rumschlendern möchte.
Wir hatten ja im vergangenen Jahr beim ersten HSVentskalender schon Spaß, als nur Sven und ich uns über 24 HSV-Trainer unterhalten haben. Daraus entstand dann die Idee, dass wir doch mal 24 Menschen, die etwas mit dem HSV zu tun haben oder hatten, ihren HSV-Moment erzählen lassen könnten. Und was soll ich sagen? Wir kennen (mindestens) 24 tolle Menschen, die unsere fixe Idee mit Leben gefüllt haben, dass es eine reine Freude war, das alles aufzunehmen. Unten bekommt ihr nochmal die komplette Liste mit Links zu den einzelnen Episoden. Doch zuvor noch ein paar persönliche Anmerkungen.
Was für mich in jeder Folge wieder deutlich wurde: Der HSV nimmt einen wichtigen Teil in unserem Leben ein. „Es ist nur Fußball“ heißt es, aber da ist mehr. Da sind die Freunde, mit denen man ins Stadion geht, die Leute, die man auswärts kennenlernt, der Einfluß auf die eigene Biographie. Der HSV ist eben nicht nur Fußball.
Besonders deutlich wurde das bei Tanja (@kuehles_Blondes), die ehrenamtlich viel im Verein gewirkt hat. Mit viel Einsatz Siege gefeiert, herbe Niederlagen eingesteckt, aber immer wieder aufgestanden und etwas Neues aufgebaut hat.
Da ist aber auch die Geschichte von Florian (@nedfuller), der die Beziehung zum HSV beenden musste, weil sie ihm nicht mehr gut tat. Auch wenn sich eine neue Liebe ergab, habe ich bei Flo und auch bei Tim (@nurdertim) miterlebt, wie schmerzhaft dieser Trennungsprozess für sie war. Ich bin froh, dass beide mittlerweile ihren Frieden geschlossen haben mit ihrem HSV-Kapitel und ihren Weg jenseits des Profi-Fußballs gefunden haben.
Spannend waren die Geschichten von den Journalisten, die ja doch einiges näher dran sind und ein bisschen aus dem Nähkästchen geplaudert haben. Dank Jörg Tegelhütter (@tierimtor) werde ich nie wieder „Huub Stevens“ lesen können, ohne an klingelnde Handys zu denken. Einige haben ihre große Fußball-Liebe zum Beruf gemacht, andere sind eigentlich Anhänger anderer Vereine, aber der HSV liefert für Journalisten einfach zu viele gute Geschichten und sie dürfen die aufschreiben.
Wir wurden in diesen 24 Tagen einige Mal mitgenommen auf denkwürdige Auswärtstouren, zu ersten Stadionbesuchen und zu Meilensteinen der HSV-Geschichte (positiv wie negativ). Aber immer war es mehr als das Spiel an sich, selbst wenn es arg dramatisch wurde. Natürlich erinnern wir uns alle an das Tor von Marcelo Diaz, an den Gesichtsausdruck von Oerlishausen, aber doch noch mehr wo und mit wem wir „ausgerastet“ sind, als der Ball im Netz zappelte.
Beim Abstieg erinnere ich mich kaum an das Spiel selber, ich weiß zwar, dass wir gewonnen haben, aber das war völlig nebensächlich. Der verbindende Moment für 50.000 HSVer im Stadion war „Mein Hamburg lieb ich sehr“, wie es Timo (@moinmoinTimo) auch beschrieben hat: Wir sind zwar abgestiegen, aber mit erhobenen Haupt und mit der Raute fest im Herz.
Und so sprachen wir auch oft über Menschen, die uns mit dem HSV verbinden, weil sie den Verein nahbar gemacht haben. Uli Stein, Frank Pagelsdorf und Horst Hrubesch zum Beispiel. Und natürlich der große, unvergessene Hermann Rieger. Da schließt sich für mich der Kreis. Ich durfte Hermann einmal eine ganze Stunde lang viele Fragen stellen, damals habe ich eine Sportsendung bei einem Lokalradio in Hannover mitgestaltet. Einer von uns hatte Hermann beim Eishockey getroffen und gefragt, ob er nicht mal zu uns in die Sendung kommen mag. Hermann hat sofort zugesagt und ich saß dann da völlig nervös bei der Sendungsvorbereitung. Aber schon mit der Begrüßung fiel die Anspannung ab, weil Hermann einfach diese natürliche Art hatte, die mich sofort beruhigte. Die Sportsendung habe ich fünf Jahre lang mit sehr viel Freude gemacht, aber diese eine Stunde mit Hermann Rieger wird mir immer die lebendigste und schönste Erinnerung bleiben. Und so ist mein persönlicher HSV-Moment das erste Spiel nach dem Tod von Hermann Rieger, weil es die Verbundenheit mit dem Verein, den Fans und den Menschen für mich verkörpert wie kein anderes und weil mir das Erlebnis zeigte, wie viel größer der HSV für mich und viele Menschen ist, als es nur das Geschehen auf dem Platz jemals ausdrücken könnte.
NUR DER HSV!
Und hier die versprochene Liste der einzelnen Folgen:
Tag 1 – Alex über Hermann Rieger
Tag 2 – Lars E. über Kopenhagen auswärts
Tag 3 – Nils über seinen 1. Stadionbesuch
Tag 4 – Ivo über seine Auswärtstour nach Skopje
Tag 5 – Jörg über den Lacher von Kerkrade
Tag 6 – Rollo über „In Hamburg ist Schluss“
Tag 7 – Lars P. über HSV – Bayern 1991
Tag 8 – Nando über seinen 1. Stadionbesuch
Tag 9 – Henning über seine Tour nach Manchester
Tag 10 – Daniel über Horst Hrubesch
Tag 11 – Sven T. über seinen 1. Stadionbesuch
Tag 12 – Miguel über Relegation aus der Ferne
Tag 13 – Sven E. über sein 1. HSV-Spiel im Stadion
Tag 14 – Matthias über das schlimmste Elfmeterschießen
Tag 15 – Sebastian über den Abstiegskampf 2013/14
Tag 16 – Lasse über Magdeburg auswärts
Tag 17 – Andreas über Ruud van Nistelrooy
Tag 18 – Sascha über seinen 1. Stadionbesuch
Tag 19 – Marcus über HSV gegen Real Madrid
Tag 20 – Kai über Frank Pagelsdorf
Tag 21 – Tobias über glorreiche HSV-Zeiten
Tag 22 – Tanja über die HSV-Frauen
Tag 23 – Timo über den Abstieg
Tag 24 – Florian über HSV gegen Fürth im Pokal
Danke an alle, die uns ihren HSV-Moment erzählt haben, es war uns ein Fest und ganz wunderbares Weihnachtsgeschenk!
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